Thursday, 14.06.2018 - Premier Kultcafé

Angst frisst die Seele auf

„Angst frisst die Seele auf” war der Titel der Konferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung am 14. Juni 2018, an der die vier namhafte Forscher, Tamás Boros, Vera Messing, Anikó Gregor und Ambrus Kiss ihre Erkenntnisse bezüglich der Ängste der Ungarn im Allgemeinen, beziehungsweise die Angst vor Migration, die existenziellen Ängste der Frauen und die Sorgen der Arbeitnehmer präsentierten. Ihre Vorstudien erbrachten überraschende Ergebnisse. Die Migration befindet sich nicht mehr an der Spitze der Rangliste von unterschiedlichen Angstauslösern, die Ängste der Frauen haben oft existenzielle Gründe, Gewerkschaften können den Ängsten und Sorgen der Arbeiternehmer entgegenwirken.

Die Referenten haben mit ihren detailreichen  Studien und Vorträgen zum ersten Mal versucht, einen Überblick über die Angstursachen der ungarischen Gesellschaft zu geben, wobei die Qualitätsmerkmale des Wahlkampfes dem Thema eine besondere Aktualität gab. Es lässt sich anhand der Vorträge feststellen, dass  die ungarische Gesellschaft stark durch Interessen und Werte motiviert ist, aber die  angstgeschürte Motivation hat sich inzwischen zum eigenständigen Themenfeld entwickelt. Die bisherigen Erkenntnisse, die auf repräsentativen Umfragen und Fokusgruppen-Interviews basieren, machen die Fortsetzung der Untersuchungen erforderlich, denn das Thema stellt ein neues und unerforschtes "Niemandsland" dar. Die Podiumsdiskussion nach den Vorträgen und der Abschlussdebatte warf eine Reihe neuer Fragen auf: Was ist der Unterschied zwischen den Angstperzeptionen der Gesellschaft, der Forscher und der Regierungspropaganda ? Wie kann man die Hoffnungen hinter den Ängsten erkunden? Wie nimmt die Politik die Gesellschaft wahr? ... Die Forscher und die Teilnehmer der Konferenz versuchten gemeinsam und abwechselnd eine Antwort auf diese und ähnliche Fragen zu finden.

Video Zusammenfassung: Youtube

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